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Projektdaten
Universität Mülheim

Hochschule Ruhr West, Mülheim an der Ruhr

Verfahren:

Wettbewerb 2010 2. Preis

Bauherr:

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Münster

Projektpartner:

In Zusammenarbeit mit Planquadrat, Angela Bezzenberger (Landschaftsarchitektur und Ökologie)

Fachplaner:

Bollinger und Grohmann (Tragwerk), HL-Technik Engineering Partner GmbH (HLS/ Elektro)

Aufgabe:

Universitätscampus, 4 Institute, Bibliothek, Hörsaal, Mensa

Größe:

48.200 qm BGF
 

Leitgedanke der Neue Universität Ruhr West - Matrixstruktur zwischen Instituten und Studiengängen

Der Leitgedanke für die neue Universität Ruhr West entwickelt sich aus der Idee der neuartigen Matrixstruktur zwischen Instituten und Studiengängen, die eine flexible Grundstruktur mit hochwertigem Angebot für Lehre und Forschung und gleichzeitig offene Kommunikationsflächen im Innen und Außenbereich erfordert.

 

Vernetzung und Flexibilität

Die bauliche Umsetzung dieser Matrixstruktur bildet sich als eine kommunizierende, vernetzte Struktur ab, die verschiedene Fachbereiche und Institute sowie zentrale Einrichtungen wie Mensa, Bibliothek, Hörsaal- und Seminargebäude integriert.

Hierdurch gelingt es, ein Höchstmaß an Flexibilität für die Arbeitsstruktur abzubilden und zugleich einen Campus mit hochwertigen Kommunikationsräumen, Wiedererkennungswert und eigener Identität zu entwickeln.

 

Dialog zwischen den Fachbereichen

Der Campus strukturiert sich aus dem zentralen Forum heraus. Um diese Mitte gruppieren sich die Baukörper der vier Fachbereiche sowie der gemeinschaftlichen Einrichtungen wie Mensa, Hörsaalgebäude und Bibliothek.

Vom öffentlichen Forum ausgehend, entwickeln sich jeweils aufgehende Ebenen in Form von Treppen, Sitzstufen und terrassierten Höfen, die in die angrenzenden Baukörper hineingreifen und die Erschließungs- und Freiräume innerhalb der Gebäude mit den öffentlicheren des zentralen Außenbereiches verknüpfen.

Hieraus ergibt sich die dem Forum zugewandte Höhenentwicklung im Inneren der Einzelgebäude. Durch diese sowie gezielt eingeschnittene große Öffnungen entstehen Sichtbezüge und differenzierte Übergänge nach außen. Die räumliche Trennung zwischen Außenraum und Baukörpern wird aufgehoben, die Gebäude vernetzen sich und bilden den baulichen Rahmen für einen interdisziplinären Gesamtorganismus des Universitätscampus.

Der Campus stellt sich im Inneren durch die fließenden Raumübergänge offen und kommunikativ dar. Forumsplatz und halböffentliche Bereiche in den Einzelgebäuden werden zur repräsentativen Bühne für die Studenten und zur einladenden Geste für Gäste und Bürger der Stadt. Nach außen dagegen zeichnet sich der Campus mit klaren Gebäudekanten ab.

 

Aussenanlagen

Die Entwicklung des Hochschulstandorts auf dem ehemaligen Bahnareal zeigt den dynamischen Prozess sich wandelnder Orte. Dieser erfährt bildhafte Übertragung durch die Lebendigkeit der Vegetation sowie die unterschiedlich „erodierten“ Oberflächen (geschalt, gefräst, gestockt).


Der Campusfreiraum wird aus einem Maschenwerk großformatiger Ortbetonplatten gebildet. Inseln mit steinernen Bänken spiegeln Oberflächenerosionen wider. Sie sind Treffpunkt und Aufenthaltsort und bilden identitätsstiftende Akzente. Weiden bilden über ihnen ein Dach, das jahreszeitlich unterschiedliche Farbaspekte setzt. Sie wirken maßstabsbildend zwischen Gebäude und Fläche und erzeugen einen Eigenraum.

Tief in die Gebäude hineinreichende Erschließungszonen bilden mit dem zentralen Campusfreiraum ein einheitliches Bild aus Variationen desselben Belags. Die Höfe nehmen die Gestalt der
Campusfreiflächen auf.

 

Terrassierte Höfe

Die Institutsgebäude sind als Hoftypologie konzipiert. Kleinteilige Forschungsbereiche gruppieren sich um die inneren Freiräume.

Zentrales Erschließungs- und Orientierungselement ist die kaskadenförmige Treppenanlage. Die hieran angelagerten Kommunikationszonen verknüpfen sich mit den gestaffelten Ebenen des Innenhofes. Diese Raumkonzeption steht für die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Fachbereiches. Die kompakten Baukörper ermöglichen kurze Wege und interne Kommunikation.

 

Fassaden

Die einheitlich strukturierten Elementfassaden der einzelnen Baukörper lassen den Universitätscampus als harmonische Gesamtanlage erscheinen, die durch farbliche Nuancen und Höhenausbildung der Sonderbaukörper akzentuiert wird.